"Heimat ist das, was ständig verloren geht"

Protestlesung am 30.9. mit Andreas Maier in der Berstädter Kirche

Das Evangelische Dekanat Wetterau und die Bürgerinitiative "Bürger für Boden" hatten Andreas Maier zur „Protestlesung“ eingeladen.„Ich beispielsweise habe es als meine Spezialität erfunden, ständig überall von der Wetterau, meiner Herkunftsregion, zu schreiben.“ So der profilierte zeitgenössische Schriftsteller Andreas Maier in einer Lesung am Erntedanksonntag in der Evangelischen Kirche in Berstadt. Mit der Auswahl seiner Texte zeigte Maier, dass er zu Recht als "Archäologe des Heimatgefühls" gilt.

 

Er selbst bezeichnet sich als "Ab-Ernter der Heimat", die Wetterau als sein literarisches Fundament. Am Beispiel einer Familie aus Ockstadt, die Äpfel anbaut, Apfelwein herstellt und eine Apfelweinwirtschaft betreibt, erzählte er, wie man von einer Kultur lebt, sie pflegt und erhält. Ihm ginge es ähnlich. Er sei der "Vermoster" und "Verkelterer" der Region und zugleich deren Frucht. Heimat könne man aber auch zerstören. Alles was vordergründig Geld bringe, aber letztlich Heimat ausbeute, sei falsch. „Worauf ich vor allem stolz bin,“ so Maier in dem Text „Die Vermostung der Heimat:“ „Ich habe nichts hinterlassen. Ich habe niemals einen Firmenkomplex in die Landschaft gesetzt. Ich habe niemals Arbeitsplätze geschaffen.“