Der Verwaltungsgerichtshof Kassel hat dem Eilantrag des BUND am 17.03.2021 stattgegeben. Der Baustopp gilt weiterhin.
Verwaltungsgericht Gießen bestätigt Baustopp
Das Verwaltungsgericht Gießen hat am Montag, den 27. Juli 2020, den Baustopp „Logistikpark Wölfersheim A 45" bestätigt.
Wir sehen darin ein klares Signal des Gerichts und einen weiteren Teilerfolg zum Erhalt der guten Ackerböden in
Berstadt!
Der BUND Landesverband Hessen hatte einen Eilantrag gegen die Baugenehmigung des Wetteraukreises gestellt, um den Abtrag des Oberbodens im
Planareal zu verhindern. Ein am 17. Juli verfügter vorläufiger Baustopp wurde am Montag, den 27. Juli 2020, vom Verwaltungsgericht Gießen bestätigt.
Das Gericht sieht die vom BUND geäußerten Zweifel, ob die erforderlichen fachspezifischen Fragen zum Naturschutz korrekt bearbeitet wurden, als
berechtigt an. Da ein Abtrag des Oberbodens für den Natur- und Artenschutz unumkehrbare Folgen hätte, müssen die Bauarbeiten auf dem Gelände vorerst ruhen.
Gegen diesen Baustopp können der Wetteraukreis und REWE innerhalb von zwei Wochen Beschwerde einlegen, über die dann der
Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel entscheiden wird.
Der BUND hat zudem ein Normenkontrollverfahren gegen den von der Wölfersheimer Gemeindevertretung am 2. Juli 2020
beschlossenen Bebauungsplan beim VGH Kassel beantragt - ebenfalls vor allem aus artenschutzrechtlichen Gründen.
Unsere Ziele: Informieren, aufklären, sensibilisieren und protestieren
Die Wetterau, die "Kornkammer Hessens", hat mit die hochwertigsten Ackerböden der Erde. Der mächtige Lössboden hat eine
enorme Speicherfähigkeit für Wasser und ermöglicht hohe landwirtschaftliche Erträge. Durch den Siedlungsdruck der Metropole Frankfurt am Main wird immer mehr wertvoller Ackerboden in der
Wetterau versiegelt und damit der regionalen Lebensmittelerzeugung entzogen.
Unsere Bürgerinitiative will informieren, aufklären, sensibilisieren und das Bewusstsein für Boden als schützenswerte Grundlage des Lebens
wecken. Wir möchten außerdem regionale Fehlentwicklungen der Wetterau in Nachbarschaft zum Rhein-Main-Gebiet abwenden.
Die BI Bürger für Boden hat sich im Sommer 2017 formiert, nachdem die Gemeindevertretung von Wölfersheim - unvollständig informiert und
überrumpelt durch den Bürgermeister - den Grundsatzbeschluss gefasst hatte, mitten in der Wetterau ein gigantisches Logistikzentrum auf 30 Hektar (respektive 40 Hektar)
wertvollem Ackerboden zu errichten.
Wir nehmen dieses Projekt, das wir als Dammbruch hin zu verstärktem Raubbau an den fruchtbaren Böden der Wetterau werten, zum Anlass, diese
Fehlentwicklung öffentlich zu machen und dagegen mit allen legalen Mitteln vorzugehen. Für den Widerstand gegen diese Bodenvernichtung hat sich eine breite überparteiliche Allianz aus
Kirchen, sowie Naturschutz- und Bauernverbänden zum "Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau" zusammengeschlossen.